Spiele sie
nicht nur
durch deine Gedanken
sie lebe
als Teil eines
unbekannten Ganzen.
Spiele sie
nicht nur
durch deine Gedanken
sie lebe
als Teil eines
unbekannten Ganzen.
Seh mein stetes Leben
durch deine unsteten Augen
rauben mir meinen Verstand
lass uns zusammen
die Welt bereisen
und zwar mein Leben lang
du darfst auch entscheiden
wohin und wann und auch
wo wir wie lang bleiben
nur einen Wunsch hab ich
hauch verträumt dir in dein Ohr
das Ende unsrer Reise
ist der Anfang
antwortest du leise.
Sie fand
ihn
zwischen
seinen Tönen
und
zwischen
ihren Zeilen
fand er
sie.
In meinen Träumen kamst du
vor letzter Nacht
schliefen wir zusammen ein
hielten uns wach
–
in meinen Träumen
saßen wir bei Sturm
auf dem Deich
reichten Blicke weit
–
und breit kein Mensch
nur die Flut und du
hieltest mich
in meinen Träumen
wach und vor
kamst du letzte Nacht
in Flut und Sturm
–
stürzten wir uns
erfassten die Wellen
trugen uns hinfort
in meinen Träumen
–
schmeckte ich Meer wie Salz
und dort deinen Schweiß
auf meiner Haut
in meinen Träumen.
Vor dem Einschlafen
suche ich den Mond
du wirst ihn auch
suchen wie jeden Abend
fühle ich mich dir
zumindest im Augenblick
verbunden
und wie voll
er heute ist, denkst du
und wie tief
er heute steht, denke ich
und wie hell
er heute strahlt, denken wir
jeder für sich
wie alle
so schlicht besonders.
verschwende dich
ohne Zweifel
ohne Fragen
lausche laut
und lausche still
deine Fantasie
sie wird dich tragen
wohin du getragen
werden willst.
Ich steh auf einer Brücke
am Bahnhof in Klanxbüll
zwischen zwei Gleisen
das eine führt nach Sylt
–
unter meinen Füßen
rauscht ein Güterzug vorbei
drückt nach oben warme Luft
strömt an mir vorbei
–
ich würde gerne springen
auf das Dach
wie in so vielen Filmen
und denke nach
–
wie ich wohl fiele
wenn ich spränge
was ich mir täte
was gewönne
–
wenn ich reiste
als blinder Passagier nach Sylt
auf dem Dach
ich denke nach.
In einer Höhle,
es ist finster,
stockfinster.
Ich habe Angst,
so viel Angst.
Verzerrte Gestalten tanzen,
purzeln, walten sinnlos,
es hallt, hallt, hallt.
Ich habe Angst.
so viel Angst.
Ich renne schnell und schneller,
sie kommen nah und näher,
sie lächeln, breit und breiter.
Ich habe Angst,
so viel Angst.
Sie kreisen mich ein.
Immer enger.
Ich möchte schreien,
Ich habe Angst,
so viel Angst.
Sie umarmen mich.
So liebevoll, fast zärtlich.
Ich wache auf.
Ich habe Angst,
so viel Angst.
Alle Fenster offen,
keins geschlossen,
die Nacht der
offenen Fenster
lädt ein
zu hören,
zu horchen,
zu lauschen,
den Lauten
der Menschen
den Geräuschen
der Dinge
allen Fetzen, die
von drinnen
nach draußen
dringen,
ungedämpft
und ungeschminkt
bis nur noch
der Schlaf
nachklingt.
Alltag weg,
Chaos da,
Euphorie nah.
Farbspritzendes Gewitter
Kreuz wechselnd quer
Ballons voll greller Farbe
platzen lassen
rot, gelb, pink
und blau
bedecken weiße Flächen
kleine bunte Flecken
selbst an den Decken
dabei tanzend einen
Ventilator zu
Ja, Paniks
zwischen 2 und 4
kreisen lassen und
mit zum Himmel
gestreckter Hand
in Hand mit hellen
Leuchtmalstiften
ein lila Pyrofeuerwerk
zünden als gebe es
kein Morgen.
Mein Hinweg durch die Stadt
auf dem Bürgersteig,
entlang an der stark befahrenen
vierspurigen Straße,
zwei für jede Richtung.
Während der Mond sich aus dem Halb-
in den Kernschatten bewegt, sich verfinstert,
und nun rot am Himmel steht und plötzlich
neben mir statt Asphalt Wasser,
statt Teer ein Meer als Schlucht wie ein Fluss
inzwischen den hohen Mehrfamilienhäusern
wie eine Flucht, die Geräusche der Straße
verschwimmen zu auslaufenden Wellen,
die Autos als Schiffe, bis der Mond
sich aus dem Kernschatten bewegt, erhellt
und wieder unverdeckt am Himmel steht.
Mein Rückweg durch die Stadt
auf dem Bürgersteig
entlang an der stark befahrenen
vierspurigen Straße,
zwei für jede Richtung.
Vor mir sagt sie zu ihr:
„Ein Freund in Bremen
wäre mir auf Sicht
den Aufwand
sowieso nicht wert
gewesen.“
Die Freundin erwidert
merklich unbedenklich:
„Dann ist die Trennung
absolut verständlich.“
Und denkt sich
unverfänglich:
„Ich wohne auch
in Hamburg,
der Weg
nach Bremen
ist nicht weit.“
Es wird ein heißer Tag
ohne frischen Regen,
aber mit Schneeflocken, die
wie magisch gen Erde schweben,
dort zu Wasser werden,
dort altes Leben erhalten,
dort neues Leben erwecken,
oder etwa nicht?
Die Ampel für Fußgänger
springt von rot sofort
auf grün, kein Orange
liegt dazwischen.
Unweit der Ampel
überquert die Frau
die vierspurige Straße
ohne zu schauen.
Sie steigt in den Bus,
der quer durch die Stadt
fahren wird,
wie bald sie aussteigt?
Der Mann springt hinein,
kopfüber ins kalte Wasser,
eine Abkühlung
am Ende dieses heißen Tages.
Er schwimmt zum Land,
schaut hinein in die
untergehende Sonne,
die Orange ist, noch nicht rot.
Gleich wird er aufs Fahrrad steigen,
gleich wird er nach Hause fahren,
Wer wohl zuerst daheim sein wird,
Sie oder er?