Wenn das Jahr beginnt
ohne dich
wenn die Magnolien blühn
ohne dich
wenn die Grillen zirpen
ohne dich
wenn die Kraniche ziehn
ohne dich
wenn das Jahr endet
ohne dich.
Wenn das Jahr beginnt
ohne dich
wenn die Magnolien blühn
ohne dich
wenn die Grillen zirpen
ohne dich
wenn die Kraniche ziehn
ohne dich
wenn das Jahr endet
ohne dich.
Atmet leben
Jeder Atemzug
Atmet Leben
Aus.
Ich war, wer ich nicht bin
niemand merkte es
nicht einmal ich
dann traf ich dich
du führtest mich
sanft zurück zu mir
niemand merkte es
außer mir und außer dir.
im Zweifel
bis dort
wo du dich
sicher fühlst
wirst du geliebt
und bleibe
dort im Zweifel
bis du dich
liebst wie sie.
Es gibt graue Tage
da mal ich mir
eine nuancenlose Welt
in schwarz und weiß
ich werde immer
zu wenig wissen
um tatsächlich
zu verstehen
was ich eigentlich weiß
niemals ist es nur schwarz
niemals ist es nur weiß.
Ich hatte das gewollt
so sehr
und dann geschah es
und ich sah es
nicht mehr
und ich wollte mehr
wollte nur immer mehr
und damit das, was
ich überhaupt
nicht gewollt hatte
wollte ich plötzlich
so sehr
und dann
konnte ich nicht mehr
mehr
und dann
wollte ich nicht mehr
mehr
und nun
will ich ziellos bleiben
will ich offen treiben
will ich mehr
im weniger
und das
will ich sehr.
Stehen bleiben
nach oben schauen
und auch nach unten
stehen bleiben
zurück schauen
und auch nach vorn
stehen bleiben
nach links schauen
und auch nach rechts
immer wieder
von Zeit zu Zeit
stehen bleiben
das Leben hält bereit
was du es halten lässt
wenn du es halten lässt.
Nun bist du nicht mehr jung
und doch die jüngste
bist du stets gewesen
wirst du immer sein
in diesem Teil
deines Lebens
–
bleibst du immer jung
es könnte schlimmres geben
zum Beispiel
ein Leben
ohne Geschwister
wäre so viel trister
–
Nun bist du nicht mehr jung
natürlich auch nicht alt
hast trotzdem schon
so viel erreicht
bist immer für mich da
ich bin verdammt
stolz auf dich
–
kleine Sister
ohne dich wäre
mein Leben
so viel trister.
ist
endlich
ich
mein
Leben
ist
endlich
ich
ein Leben.
kannst du dir
nicht ausmalen
aber du kannst dir
dein Leben ausmalen.
——
Der Sticker jetzt im Shop erhältlich.
Fragen
Rotwein
Farben
Mondschein
Trauer
Lust
Träume
Frust
Furcht
Wut
Funkeln
Mut.
Wo?
Das letzte Mal
getanzt
wie einst auf dem Dorf
in der Disko
Wann?
Das letzte Mal
geknutscht
wie früher in der Schule
aufm Klo
Wo?
Das letzte Mal
geträumt
wie damals aufm Dach
jenes Lupos
Wann?
Heute Nacht.
Mit dir.
Wo?
In den Zeilen
hier.
Dein
Leben
spult
zurück
wann
drückst
du
Play?
Was in ihm
vor sich geht
fragte sie
er schwieg
und setzte sich
auf eine Bank
mit dem Rücken
zum Schweriner See
sagte dann:
„Wenn ich
eine Heimat
hätte
ich Heimweh.“
Nach Jahren treffen wir uns wieder
in meinem Labyrinth der Einsamkeit
wir lieben immer noch dieselben Lieder
tragen uns zurück in die Vergangenheit
–
wie wir damals unsere Ängste tanzten
jeder für sich, doch nie allein
wie wir damals gegen Wände rannten
auf der Suche nach dem Kern des Seins.
–
Du reichst mir deine Hand zum Tanz
obwohl ich führe, leitest du mich sanft
an meinen Abgründen entlang
den Gräben meiner Angst.
–
Ich spüre, du bist dort gewesen
wo ich hin will, werd ich sein
denn mit dir an meiner Seite
kann ich stolpern ohne zu fallen
–
Wie wir damals unsere Ängste tanzten
jeder für sich, doch nie allein
wie wir damals gegen Wände rannten
auf der Suche nach dem Kern des Seins.
die
Angst
zu überwinden
davor sich
zu verbinden
der Liebe
zu
öffnen
die Mauer
auch für
die Trauer
dem Leben.
Ich war hier
zuletzt vor sieben Jahren
damals blühten
jetzt fallen die Kastanien.
–
Ich fühle die Bewegung
fühle auch die Angst
und trotzdem wage ich
diesen nächsten Tanz.
–
Das Schloss im Blick
und auch das Amtsgericht
vom Spielplatz her tönt Kinderlärm
wer sie und wir wohl heute wären
–
wenn du damals
nicht zu mir gehalten hättest
wenn du damals
mit ihm gegangen wärest.
Ich änder mich
mit dir
änder ich mich
durch mich
änderst du dich
durch dich
änder ich mich
mit mir
änderst du dich.
–
Durch einander
mit
der Zeit
miteinander
durch
die Zeit
durch einander
sie lag
in meinen armen
–
ich fragte
–
was sie anders machen würde
in einem zweiten leben
–
dieses zweite leben leben
als würde es kein drittes geben
–
sagte sie
–
starb
in meinen armen.
Eine Feder fiel wohin leicht
aus der Luft
fing ich unbewusst
schweifend in Gedanken sie
wäre gelandet
im duftenden Gras
unerkannt läge sie
bis wann
im hohen Gras
wanderte ich den Fluss
entlang zur Quelle
ließ los erst dann
bewusst die Feder
fiel seicht und glitt dahin
flussabwärts
Welle für Welle
bis ich sie nicht mehr sah
nie wieder.
Vom Hügel aus der weiche Blick in Richtung Förde
gerahmt von Sonnenstrahlen und alten Bäumen
Gras hochgewachsen in den Zwischenräumen
säumen verwunschen Hortensien den Weg
reich an Geschichte steht
zurückhaltend hier die alte Schule
heute ein Hotel
lichtdurchflutet und hell
erhöht
in klarer Ruhe
hält inne des Lebens Hast
fällt ab des Alltags Last
unweit von Wasser und Strand
rauscht der Wind durch Blätter und Zeit
raunt, wie in lang geträumten Träumen
„Tue nichts. Es gibt nichts zu versäumen.“
krächzen hin und wieder leise die Möwen
es ist, als wäre es hier anders niemals je gewesen.
Im Hintergrund laufen die neuen Lieder
von Modest Mouse
wieder und wieder und wieder
höre ich die neuen Lieder
führen mich ins nirgendwo
zwischen Staub und Sternen
gehe ich und laufe ich
beweg ich mich umher
schwebe ich weiter
zurück zur Mitte
meine Gedanken hängen schwer
erinnerst du dich
wie ich dich fragte
warum ich bleiben sollte
wie ich wissen wollte
wieviel ein Gedanke wiegt
und wieviel deine Seele
und mir nichts anderes blieb
als deine Worte
„We‘ll all float on, okay?“
Auf der Suche nach Inspiration
treff ich meist den falschen Ton
statt B sing ich A
und nun liegt sie da
–
zwischen Steinen wie Gedanken
spring ich hin und spring ich her
manche leicht, die meisten schwer
wie ausgewachsne Elefanten
–
trampeln sie auf mir herum
doch ich bleibe nicht mehr stumm
schrei so laut ich eben kann
alles raus, was mich fand
–
im Heimatfilm gegen die Wand
raste ich einst ungebremst
die Tagesschau gab mir die Hand
hat mein Leben mir geschenkt
–
und so wachsen langsam Pflanzen
die empor allmählich ranken
wie Unkraut zwischen Steinen
bin ich mit mir im Reinen.
Wenn ich
wenn du
wenn wir
–
wenn er
wenn sie
wenn ihr.
Eben noch in wachen Träumen
schau ich in den Himmel blau
vereinzelt ziehen Wolken
zu schnell, um sie zu deuten.
–
Unscharf tanzt der Schnee
im Vordergrund und
unscharf meine Gedanken
im Hintergrund und
unscharf fällt der Schnee
kaum merklich
manch Flocke steht gar
im wehenden Wind
–
vor den noch kahlen Bäumen
weder erwachsen noch Kind
sehnsüchtig in leeren Räumen
wartet warmherzig der Sinn
–
eben noch in wachen Träumen
auf der Straße fährt wer Rad
zur Arbeit durch den Schnee
eben noch lag ich wach
wiegst mich nun in deinen Armen
wohin der Wind mich trägt
wiegst mich nun in deinen Armen
ohne, dass ich je versteh.
Dir Zeit
zu nehmen
für dich
mir Zeit
zu nehmen
für mich
mir Zeit
zu nehmen
für dich
dir Zeit
zu nehmen
für mich.
Die Vögel ziehen
mit der Zeit
lassen sie sich nieder
ziehen sie wieder
mit der Zeit
ziehen die Vögel.
Eingeworfene Fensterscheiben
überall liegt Glas
ein Hotel war
verlassen
steht es da
zurückgelassen
benutzte Kaffeetassen
auf den Zimmern
von jetzt auf gleich
überlassen
dem Verfall
Raum für Raum
und
im leeren Pool
ein Weihnachtsbaum.
Ein Zeiger zeigt Sekunden an
ein andrer Minuten
ein nächster zeigt Stunden an
alle drehn sie Runden
–
im Takt
tick, tack
vergehen
Sekunden
Minuten
und Stunden
im Takt
tick, tack
–
drehen sie
Runden
anbricht ne neue Runde
in einer Sekunde
in einer Minute
in einer Stunde
bricht an ne neue Runde
–
Sekunde um
Minute um
Stunde.
Am Geländer hinab
die Sicht auf
die Dinge
deren Lauf
am Geländer hinauf.
Bunt
ist
das
Leben
ist
bunt
und
bunter
ist
dein
Leben
bunt
und
bunter
ist
dein
Leben
eben.
Aus der Quelle
fließt
des Lebens Fluss
fließt
um des Flusses Biegung
biegt
der Fluss des Lebens
fließt
ein und aus
des Lebens Fluss
zurück und hin
fließt dahin
das Leben
biegt der Fluss
ein
und
fließt
aus
zur Mündung hin.
In dem Hamsterrad
lauf ich nicht mehr
vielmehr geh ich achtsam hin
und gehe achtsam her
–
in dem Hamsterrad
bleib ich oft stehen
schaue auf und schaue ab
es ist so viel zu sehen
–
in dem Hamsterrad
ein sehr weiter Schritt
wie schnell es sich jetzt dreht
doch natürlich halt ich mit
–
in dem Hamsterrad
geh ich nun sehr schnell
sehe kaum noch was
von dieser schönen Welt
–
ich gehe immer schneller
merke nicht, dass ich schon lauf
bis ich stolper und ich falle
aus dem Rad hinaus
–
und wie ich liege so daneben
wird mir auf einmal klar
neben mir das Leben
wie unachtsam ich war
–
dieser Gedanke eben
gibt mir neue Kraft
auf zum nächsten Anlauf
in das Hamsterrad
–
nur noch langsamer
nur noch achtsamer.
Hungrig nach Leben
hunger ich vor mich hin
vor mir das Leben
wo ist Halt und Sinn
–
hungrig bin ich eben
ohne Halt und Sinn
hungrig nach Leben
hunger ich vor mich hin.
Ich will kontrollieren
was
nicht
zu kontrollieren
ist
nicht
zu kontrollieren
da
das Leben
ist.
Eben noch saß sie auf der Bank
schaute auf das flache Land
und nahm sich Zeit
auf ihrem Weg zur Arbeit
–
dachte sie nach weswegen
wofür und wie will sie leben
so nicht, das war ihr nun klar
es ist unehrlich und unwahr
–
sie stand auf und rief ihn an
lief auf und ab und sagte dann
„Ich möchte etwas zum Guten bewegen
in meinem, diesem einzigen Leben.“
–
Er verstand, während er nach Worten rang:
„Dein Leben sollst du leben
frage stets wofür, wie und weswegen
endlich wirst du wissen, wo lang.“
–
Sie setzte sich wieder auf die Bank
schaute auf das flache Land
sie saß dort stundenlang
ehe sie schließlich gang.
Es war einmal ein Mensch
der tat recht wenig
ruhte aus
wenn möglich
redete er kaum, hörte viel zu
er war phlegmatisch womöglich.
–
Es war einmal ein Mensch
der tat immerzu
kannte keine Ruh
redete mit Genuss
in einem Fluss
er war wohl lebhaft bis zum Überdruss.
–
Es war einmal ein Mensch
der tat mal hier, ruhte mal dort
redete
dann und wann
hörte er zu in aller Ruh
er war zu zweit an einem Ort.
Ich frage nicht nach morgen
manchmal zumindest nicht
–
ich frage nicht nach gestern
manchmal zumindest nicht
–
ich trage mich ins heute
manchmal zumindest.
auf ne eigne art
und weise
ist sie eigen
auf ne weise
häufig leise
selten laut
und sie schaut
eigen
auf ne weise
auf ne eigne
art und weise.
Zwischen gelben Blättern
steht diese Bank im Park
auf der ich bis eben saß
und in einem Buche las
–
das du geschrieben hast
auf jener Bank im Park
ich sah dir manchmal zu
wie du schriebst mit großer Ruh
–
wie du Zeit und Raum vergaßt
auf jener Bank im Park
auf der ich bis eben saß
in deinem Buche las
–
Raum und Zeit vergaß
auf dieser Bank im Park
schlug ich in aller Ruh
nunmehr dein Buche zu.
Ich gehe durch den Morgen
ich seh‘ die Leute fahren
zur Arbeit mit dem Rad
ich seh‘ die Leute sitzen
mit der Bahn in die Stadt
ich seh‘ die Vögel fliegen
nach Süden in ihrem Schwarm
ihre Nester längst verlassen
der kalte Wind hält mich warm.
Da ist Dunkelheit und Glanz
da ist Vorfreude und Angst
da ist Stillstand und Tanz
zwischen beendet
und begonnen
auf dem Pfad
im Gelände
am Anfang
am Ende
zwischen
all den
Wegen.
Wenn ich
angekommen bin,
fühle ich den Wind,
wie er zärtlich,
wie er sacht,
mich kitzelt,
mich anlacht,
wie er zeigt,
dass alles
Leben
ist
Wiederholung
in Bewegung
ist.
Zu meinem Kern ist es noch weit,
er ist verletzlich, zart und weich,
ich spür‘, ich bin ihm nah,
wenn ich vor einer Pusteblume steh‘,
die sich im Winde neigt und hebt,
bei dir ich bleib‘, dich ich nicht brech‘,
weil es mich schmerzt, dir ich versprech‘,
ich lass‘ dich stehen, wie du bist,
ich lass‘ dich gehen, wie du bist,
im Winde lass‘ ich dich verwehen.
Zuerst ist das Gefühl
dann kommt der Gedanke
wo bleibt das Gefühl
es herrscht der Gedanke
baut
Mauer um Mauer
ein tragischer Schutz
das Gefühl
versauert
ungenutzt
bis es
aus Trutz
reißt ein
Mauer um Mauer
Zuletzt ist das Gefühl
gegangen der Gedanke
muss
ein Menschenleben
sein