Eile
eile
weg mit
der langen Weile
eile
eile
nur wohin?
Eile
eile
weg mit
der langen Weile
eile
eile
nur wohin?
Ich verliere mich
in mir
wär so gern
bei dir
ich verliere mich
in mir.
Traurigkeit und ich
allein miteinander
Traurigkeit und ich
eng beinander.
–
Traurigkeit und ich
kennen uns sehr gut
Traurigkeit und ich
versteckt oft hinter Wut.
–
Traurigkeit und ich
spüre dich
Traurigkeit und ich
spüre mich.
Vergängliches fällt
von den Bäumen
Vergängliches hält
sich in den Räumen
Vergängliches stellt
mich in den Träumen.
Vergängliches.
Blätter sammeln sich
in der Ecke eines Beckens
schwimmen auf dem Wasser
dem Sternenlichte nahe
von welchen Bäumen
sie fielen
die vielen Blätter
aus welchen Träumen
sie fielen
die vielen Blätter
sammeln sich in der Ecke
eines Beckens
schwimmen auf dem Wasser
unweit der Sterne.
Es ist, als ob auf meinem Weg
eine unsichtbare Mauer steht
nicht zu übersteigen und nicht zu umgehen
ich entscheide mich, umzudrehen.
–
Bald findet mich erneut der Weg
auf dem die unsichtbare Mauer steht
ich fluch‘ und schimpf‘ auf mein Unglück
laut und lauter hallt es zurück.
–
Ich setz‘ mich hin und nehm‘ mir Zeit
frag‘ nach dem Sinn, bin ich bereit
warum die unsichtbare Mauer hier wohl steht
mitten auf meinem Weg.
–
Ich finde eine Antwort
eine Antwort gibt es nicht
ich trage mein Päckchen
ich trage es nicht.
–
Nun taucht die Mauer am Horizonte auf
ich kann sie wirklich sehen
und meinen Weg weiter gehen
nehme Anlauf.
–
Ich springe über die Mauer drüber
während ich laut singe.
Hinter jedem Tag im Herbst
wartet ein Tag im Winter.
Hinter jedem Tag im Winter
wartet ein Tag im Frühling.
Hinter jedem Tag im Frühling
wartet ein Tag im Sommer.
Hinter jedem Tag im Sommer
wartet ein Tag im Herbst.
Hinter jedem Tag.
Bald
sind nackt die Zweige
zu neige
geht der Herbst
am dunklen kalten Tage
zeigt sich das warme Herz
tritt
Schritt für Schritt
das wahre Ich ans Tageslicht.
Eines Abends im November
gedankenschwer
fällt ein Blatt zu meinem Fuße
eine blätterlose Weide über mir
unter mir spiegeln sich
Lichter im Flusse
mitten in der Stadt
menschenleer
über jene Brücke
schreitet wer
unter jener Brücke
fährt ein Schiff
Richtung Meer
treibt das Buchenblatt.
Die Blätter färben sich und fallen
liegen leblos bald am Boden
eines fällt mir in den Schoß
sanft fiel groß von oben
des Ahorns Blatt
dunkelrot
des Ahorns Blatt
fiel sanft, fiel es von oben
in meinen Schoß ruht still
ein Fuß nackt auf‘m Boden
Blätter segelten, fielen von oben.
Ein Baum steht dort
er steht dort schon seit langem
er stand dort schon vor Jahren,
stets war ich vorbeigefahren.
Letzte Woche hielt ich an,
widmete mich seiner ganz,
fragte mich, wie alt er ist,
warum er wohl am Leben ist.
Ich ging um ihn herum,
lehnte mich an seinen Stamm,
klopfte sacht und schaute
aufmerksam an ihm entlang
bis zu seiner Krone,
fühlte seine Blätter,
sie waren nass und warm.
Ich trat ganz nah an ihn heran,
und näher, nahm ihn in meinen Arm,
meinen Atem warf er mir zurück,
ich setzte mich zu seinem Fuße,
verabschiedete mich mit einem Gruße,
winkte und wünschte Glück.
Ein Baum steht dort
er steht dort schon seit langem
er stand dort schon vor Jahren,
heute bin ich vorbeigefahren.
Zum ersten Mal sah ich Augen wie die seinen,
ein unergründliches dunkelbraunes Schwarz,
umwoben von einem Geheimnis,
das ich nicht zu erschließen vermochte,
spürte ich die keimende Trauer,
die langsam gen Seele tropfte.
In der Tiefe schlummerten Tränen,
die vermögten über Nacht,
ein kleines Rinnsal zu verwandeln
in einem reißenden Bach.
Ich hörte sie sagen:
„Niemand kann ihm folgen,
er ist bereits auf dem Weg,
nur der Hüter kann sehen,
was du nicht verstehst.“
Da wünschte ich mir,
lastete seine Schwere doch auf mir,
sie nimmt ihn mit hinab,
an mir prellte sie ab.
Und schon schwappten Tränen und Trauer
Hand in Hand über den Rand,
rissen es mit, trugen es fort,
an den letzten unbekannten Ort.