Sie schläft ein
allein
träumst du
wachst auf neben dir
liegt er und sie
schläft ein
allein
träumst du
wachst auf neben ihm
liegt sie und du
schläfst ein
allein
träumst du.
Sie schläft ein
allein
träumst du
wachst auf neben dir
liegt er und sie
schläft ein
allein
träumst du
wachst auf neben ihm
liegt sie und du
schläfst ein
allein
träumst du.
In meinen Träumen kamst du
vor letzter Nacht
schliefen wir zusammen ein
hielten uns wach
–
in meinen Träumen
saßen wir bei Sturm
auf dem Deich
reichten Blicke weit
–
und breit kein Mensch
nur die Flut und du
hieltest mich
in meinen Träumen
wach und vor
kamst du letzte Nacht
in Flut und Sturm
–
stürzten wir uns
erfassten die Wellen
trugen uns hinfort
in meinen Träumen
–
schmeckte ich Meer wie Salz
und dort deinen Schweiß
auf meiner Haut
in meinen Träumen.
In der Stunde am Morgen
in der die Stadt noch schläft
in der Stunde am Morgen
bevor die Sonne aufgeht
–
trink ich in der Stille allein
meinen schwarzen Filterkaffee
träum mich in der Stille allein
aus der Stadt bis an die See
–
in der Stunde am Morgen
in der die Stadt noch steht
in der Stunde am Morgen
bevor die Nacht vergeht.
Vor dem Einschlafen
suche ich den Mond
du wirst ihn auch
suchen wie jeden Abend
fühle ich mich dir
zumindest im Augenblick
verbunden
und wie voll
er heute ist, denkst du
und wie tief
er heute steht, denke ich
und wie hell
er heute strahlt, denken wir
jeder für sich
wie alle
so schlicht besonders.
Manchmal will
ich einfach
nur schlafen
will ich einfach
nur schlafen
–
um zu
träumen
von dir
will ich
träumen
–
wie gerade.
Fetzen von Träumen taumeln
ungreifbar nah vor offenen Augen
durch meine verschlafene
Welt der Gedanken
ob es wahr ist oder nicht
geschah oder nicht
–
jene rannten
jene flogen
jene tanzten
–
zerplatzt und nie gewesen
die gelebten Erinnerungen
so klar vor ungläubigen Augen
erfasst von einem unsichtbaren Strom
des Bewussten im Schatten
eines täuschend echten Turms
–
zu deuten das
was
ich schließe meine Augen.
Es steht dort eine Wand
auf jenem Platz in Eppendorf
regelmäßig plakatiert
in schwarz und weiß und grau
doch heute strahlt sie Farben
in grün und gelb und rot und blau
strahlt sie Farben
und morgen kommt ein Mann
und plakatiert in schwarz und weiß
mit aller Ruh an die Wand
eine Sternschnuppe tragende Hand
sowie zwei Köpfe
die Ohr an Ohr klagend sagen
„Hör deinem Traum zu“
der linke Kopf
steht Kopf.
Und ich weinte
in meinem Traum
blutige Tränen
du gabst mir Raum
und ich weinte
in deinen Armen
hörte nicht auf
nur raus, nur raus
hörte nicht auf
nur raus, nur raus
hörte nicht auf
in deinen Armen
wachte ich auf.
Ich sehe mich
im Schnee
von gestern
spiegeln sich
auch
Himmel und Bäume
ich schaue
hinauf
und träume
am Tage.
Hellwach
mitten in der Nacht
gerissen aus dem Schlaf
ich glaube es kaum
es war nur ein Traum
ist es gewesen
so real von einem surrealen Wesen
es konnte meine Gedanken lesen
laut und klar sprach es sie aus
ich wollte sie nicht hören
es war ein Graus
ich hatte Angst
so viel Angst
rannte und rannte
nur fort
fort
aber wohin ich auch kam
es war schon dort
wie abgelegen auch der Ort
bald wusste ich nicht mehr
wo ich war
als ich kurz aufsah
verlor ich den Halt
es öffnete sich der Boden weit
unter meinen Füßen
eine Falltür
ich fiel und fiel
bis ich erwachte
mitten in der Nacht
gerissen aus dem Schlaf
ich glaube es kaum
es war nur ein Traum.
Was ich nicht kontrollieren kann
nimmt in der Nacht überhand
es tritt zutage
was ich am Tage nicht ertrage
ich lasse zu, was ist
nehme hin, wie es ist
lasse los
ohne Plan und ohne Ziel
nichts ist zu groß
ohne Denken ins Gefühl
kein Kalkül
ich fühl‘ anstatt zu negieren
lass Momente regieren
bin für Angst und Trauer bereit
für Freude und Ausgelassenheit
ich bin ohne Frage nach dem Sinn
wenn ich meine Zweifel tanze
mich nicht hinter ihnen verschanze
wenn ich träume
wenn ich schlaf
bin ich mir wirklich nah?